Heutzutage gibt es Ernährungsskandale ohne Ende. Eine vegane und vor allem frische Ernährung mit reichlich Rohkost ist heute wichtiger und aktueller denn je. Immer mehr Menschen haben das Bedürfnis unabhängig von einer Industrie zu sein, die es nicht gut mit ihnen meint. Gesundheit und Ernährung sind eines der wichtigsten Themen überhaupt geworden. So kommt es, dass auch immer mehr Menschen Wildkräuter für sich nutzen wollen. In diesem Artikel habe ich meine Gedanken zu essbaren Wildkräutern zusammengefasst.
Wildkräuter werden mittlerweile in den Himmel gelobt. Sie sind modern und sorgar die Industrie hat sich dies zunutzen gemacht, indem es überall essbare „Wildblüten“ und „Wildkräutersaatgut“ zu kaufen gibt. Was aber macht Wildkräuter so besonders und warum sind sie so gesund?
Sind Wildkräuter wirklich gesund?
Wildkräuter wurden weder auf Krankheitsresistenz noch auf gutes Aussehen und hohen Ertrag gezüchtet. Sie sind so, wie es die Natur vorgesehen hat. Sie suchen sich ihren Standort selbst raus und setzen sich auch gegen die rausten Bedingungen durch. Wildkräuter nehmen sich das, was sie brauchen um robust und Wiederstandsfähig zu werden. Das heißt, dass alle Nährstoffe im optimalen Verhältnis vorhanden sind. Wildpflanzen enthalten vor allem auch die Stoffe, die mittlerweile aus unserem Kulturgemüse fast gänzlich heraus gezüchtet wurden. Bitterstoffe beispielsweise liefern einen wertvollen Beitrag zu unserer Gesundheit und sind essenziell für eine gut funktionierende Verdauung. Frisch gesammelte Wildkräuter sind wahre Kraftpakete. Sie sind reich an allen nötigen Vitalstoffen und Enzymen. Eine lebendige Nahrung, die uns mit den Nährstoffen versorgt, die wir tatsächlich benötigen um unserem Organismus gesund zu erhalten und uns auf zellulärer Ebene zu nähren.
Genetisch gesehen ist unser Organismus auf Wildpflanzen eingestellt. Unsere Vorfahren haben sich ausschließlich von Wildpflanzen ernährt. In kalten Jahreszeiten mussten sie allerdings in unseren Breitengraden mangels Nahrungsangebot zusätzlich auf tierische Kost zurückgreifen. Ein Blick in die Natur genügt, um zu sehen, dass die stärksten und größten Tierarten sich von Wildgrün ernähren!
Auf Grund des reichhaltigen Nahrungsangebotes heute kommt es schnell zu der Annahme, dass es nicht mehr notwendig ist auf Wildpflanzen zurück zu greifen. Wildpflanzen waren ausschließlich Nahrung der Notzeiten, heiß es. Diese Annahme ist jedoch chlichtweg falsch! Gerade heute sind Wildkräuter wichtiger denn je!
Wo sind all die Nährstoffe geblieben?
80 % aller Erkrankungen sind auf eine falsch Ernährung zurück zu führen. Ein Mangel im Überfluss wird allgemein als Hauptursache für die Verschlechterung des Gesundheitszustandes gesehen. Da unser Organismus bestens drauf ausgelegt ist mit Mangelzuständen, nicht aber mit Exzesszuständen umzugehen, kommt es zu vielen Zivilisationskrankheiten. Im Klartext heißt das, dass ein Durchschnittsmensch an einer Überernährung leidet, gleichzeitig aber an Nährstoffen verarmt. Das liegt daran, dass unser Kulturgemüse kaum noch Nährstoffe enthält. Zum einen haben wir hauptsächlich Zugriff auf überzüchtete Obst und Gemüsesorten, die einen unnatürlich hohen Zuckergehalt haben und unausgewogen in ihrem Nährstoffprofil sind. Zum anderen enthalten diese durch lange Transportwege, der Anbauweise und Lagerung kaum noch Nährstoffe. Konventionelles Obst und Gemüse ist zudem oftmals noch schwer belastet. Es ist chemischen Behandlungen, Kunstdünger, Pestiziden und eine Reihe sonstiger z.T. ethisch wenig vertretbaren Verfahren ausgesetzt.
Da kommen die Wildkräuter ins Spiel!
Wie oben schon erwähnt glaube ich, dass es den Menschen ein tiefes Bedürfnis ist, sich mit Nahrung zu nähren, die den Körper gesund erhält und ihn auf zellulärer Ebene nährt, statt ihm zu schaden. Wenn man bedenkt, dass 80 % aller Erkrankungen aus einer falschen Ernährung hervorgehen, ist das auch nur verständlich! Wildkräuter wachsen zu genüge in unserer Natur. Man könnte sagen, sie sind unser kostenloses Ur-Bio -Essen. Vorausgesetzt man achtet darauf an geeigneten, unbelasteten Stellen zu sammeln!
Kulturgemüse vs. Wildgemüse
Dieses Beispiel soll veranschaulichen, wie unterschiedlich Wild- und Kulturgemüse in ihrem Nährstoffgehalt sein können. Der Vitamin C Gehalt ist im mg/ 100g essbaren Anteil angegeben.
Vitamin C – Kulturgemüse | Vitamin C – Wildgemüse | ||
Endiviensalat | 10 | Gänseblümchen | 87 |
Kopfsalat | 13 | Vogelmiere | 115 |
Mangold | 39 | Brennnessel | 333 |
Broccoli | 114 | Gänsefingerkraut | 402 |
Quelle: Kulturgemüse: Souci und Mitarbeiter, Wildgemüse: Franke und Kensbock
Damit möchte ich nur sichtbar machen, wie Gehaltvoll Wildkräuter im Vergleich zu unserem Kulturgemüse sind, sie jedoch keinesfalls auf Nährstoffe beschränken. Wildkräuter können so viel mehr! Es liegt in unserer Natur uns unser Essen zu sammel. Als moderner Mensch, der sich sein in Plastik abgepacktes „Bio“ Gemüse kauft, fehlt uns jeglicher Bezug zu unserem Essen. Als es noch normal war sich sein Gemüse selbst anzubauen, konnten die Menschen eine richtige Beziehung mit ihren Nahrungspflanzen eingehen. Da dies heute eher eine Seltenheit ist, ist es auch nicht verwunderlich, dass der Großteil der Menschen ein ungesundes Essverhalten an den Tag legt. Wildkräuter können uns wieder mit unseren Wurzeln verbinden. Um sie zu sammel, bewegen wir uns an der frischen Luft und gehen eine Beziehung mit unserer Natur ein. Es erfordert mehr Bewusstheit Wildkräuter zu sammeln als abgepacktes Gemüse lieblos in den Einkaufswagen zu legen. Gabriel Cousens vertritt die These, dass Pflanzen alle Energien um sich herum auf nehmen. So essen wir nicht nur Nährstoffarmes Gemüse aus spanischen Treibhäusern sondern nehmen auch ein Stück weit die Energien der Menschen auf, die die Pflanzen angepflanzt und geerntet haben mitsamt allen Erfahrungen, die die Pflanze bis auf unseren Teller gemacht hat. Ein sehr spannender Denkansatz wie ich finde, denn die Natur ist Lebendig und steht in ständigem Austausch mit allem! Was ich damit sagen will ist, dass wenn ich mir regelmäßig damit beschäftige und mir selbst, ganz unabhängig und frei aus der Natur nur eine handvoll Wildkräuter gönne, mich so schon einer viel positiveren Resonanz aussetze, als wenn ich achtlos und ausschließlich Nahrung aus dem Supermarkt beziehe. Ein weiterer Grund, der für essbare Wildkräuter spricht ist die Vielfalt.
Die Vielfalt macht den Erfolg
Man muss nicht Unmengen an Blattsalaten und Smoothies konsumieren um seinen Organismus mit ausreichend Nährstoffen zu versorgen. Die Vielfalt macht den Erfolg! Vor noch nicht allzu langer Zeit standen noch etwa 450 verschiedene Pflanzenarten auf dem Speisplan des Menschen heute sind es weitaus weniger. Ein gesundheitsbewusster Mensch schafft es im Schnitt auf max. 30 – 50 verschiedenen Pflanzenarten in seiner Ernährung. Zusätzlich ein paar Wildkräuter können da nicht schaden. Eine abwechslungsreiche Ernährung sorgt für einen ausgeglichenen Nährstoffhaushalt. Das gilt auch für Wildkräuter. Am Anfang lernt man eine Handvoll Wildkräuter kennen und integriert sie in seinen Speiseplan und schon ist dieser um 5 Arten gewachsen. Nach und nach, lässt sich dieser dann problemlos erweitern. Da es in unseren Breitengraden etwa 1500 verschiedene Arten essbare Wildpflanzen gibt, bin ich mir ziemlich sicher, dass keine Langeweile aufkommen wird ;-). Wir sind für die Vielfalt gemacht und sollten nicht müde werden uns diese auch tatsächlich zu gönnen.
Wenn du neu in das Thema einsteigst, empfehle ich dir Wildkräuterwanderungen zu besuchen und dir das nötige Grundwissen anzueignen. Wenn du hier in der Nähe wohnst, würde ich mich freuen dich bei einer meiner Kräuterwanderungen auf diesem Weg zu begleiten!
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Ich wünsche dir viel Freude beim Entdecken und genießen!
Alles Liebe Kerstin