Holunderbeerensirup für Küche und Hausapotheke (zuckerfrei)

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Der Holunderstrauch ist schon seit Generationen einer der wichtigsten Heilpflanzen für Haus und Hof. In diesem Artikel erfährst du, wie du die Holunderbeeren für deine Gesundheit einsetzen kannst und wie du dir ganz einfach einen zuckerfreien Sirup aus ihnen herstellst.

Der Schwarze Holunder (Sambucus nigra) durfte früher auf keinem Hof fehlen. Man sagte, dass er das Tor zur Unterwelt sei, wo die Kobolde wohnen. Dem Holunder sprach man die Gabe zu, alles Negative an sich zu ziehen und an die Göttin der Unterwelt abzugeben, der Frau Holle. Daher hat er auch den Namen Hollerbusch. Viele Mythen und magische Bräuche drehen sich um den Strauch aber für die Bauern war er in allererster Linie der Schutzbaum des Hauses und diente als wichtige Hausapotheke. Der ganze Strauch, von der Wurzel bis zu den Beeren kam zum Einsatz. Um den Holundergeist milde zu stimmen, hinterließ man stets eine Gabe, wenn man von ihm nahm. Heutzutage sind solche Bräuche leider in Vergessenheit geraten aber gerade in dieser Zeit finde ich es wichtiger denn je mit Respekt zu nehmen und auch der Natur etwas zurück zu geben. So lasse ich immer beispielsweise ein Haar, ein Teil von mir zurück, wenn ich von einer Pflanze nehme und bedanke mich auf diese Weise bei ihr. Es ist ein sehr schöner Brauch. Du wirst sehen, wenn du es selbst einmal ausprobierst, wie du ganz automatisch eine dankbare Haltung annimmst.

Statt dem ganzen Strauch nutzen wir heute nur noch ein Teil davon, nämlich die Blüten und Beeren. Von etwa Mai bis Juni haben die Holunderblüten Saison. Sie liefern nicht nur ein äußerst schmackhaftes Aroma für Getränke und Sirup. Auch als Tee getrunken unterstützen sie dich bei Erkältungen. Sie fördern die Schweißproduktion und helfen so dem Körper sich schneller zu reinigen. Von August bis September sind die schwarzen Beeren reif. Sie können das Immunsystem stärken und sind besonders reich an Anthocyanen, einem blauen Pflanzenfarbstoff, der sich positiv bei Krebs auswirken soll. Roh sollten sie allerdings nur in sehr geringem Mengen gegessen werden.

Den Bezug zum Blut, kann man auf diesem Bild gut erkennen. Der Stiel sieht aus wie Blutgefäße.

Exkurs Signaturenlehre: Eine Signatur ist eine Unterschrift, ein äußeres Merkmal, welches auf Ähnlichkeiten, Verwandtschaften und innere Zusammenhänge hinweist. So kann man anhand bestimmter Merkmale einer Pflanze einen Zusammenhang ihrer Wirkungsweise herstellen, wie man anhand diese Fotos gut sehen kann.

„Alles was die Natur gebiert, das formt sie nach dem Wesen seiner Tugend“

Paracelsus 

 

Verwendung der Blüten:

Die Blüten können, wie es früher üblich war in Teig ausgebacken werden. Zu beachten ist allerdings, dass nur die weißen Blüten, nicht aber der grüne Teil verwendet wird. Dieser enthält den Stoff Sambucin, welcher in größeren Mengen unverträglich sein kann.  Das Sambucin wird durch Kochen zerstört. Möchtest du die ganzen Dolden ausbacken, achte darauf, dass sie ganz durch sind. Ebenso lecker schmecken die Blüten zum aromatisieren sämtlicher Süßspeisen oder Smoothies. Du kannst aber auch Limonaden, Essig, Wein oder Teemischungen damit ein herrliches Aroma verleihen. Ebenso können die Blütenknospen zu sauer, salzigen Pickels eingekocht werden. Sie sehen aber auch einfach nur als Deko im Salat oder Nachtisch besonders hübsch aus. Weitere Verwendungsideen: Marmelade, Saft, Sirup, Schnaps, Likör etc.

Verwendung der Beeren:

Die Beeren werden hauptsächlich zu Saft oder Sirup verarbeitet. Sie schmecken aber auch gut in Chutneys, Kuchen, Pudding, Brot und vielen anderen Gerichten. Wir mögen sie besonders gerne pikant gewürzt. Holunderbeeren haben eine intensive Farbe und eignen sich daher auch gut zum Einfärben verschiedene Speisen aber auch von Stoff und Wolle.

In diesem Artikel möchte ich dir ein zuckerfreies Sirup Rezept vorstellen. Du kannst ihn in der Küche aber auch zur Immunstärkung Esslöffelweise zu dir nehmen. Er eignet sich auch als Hustensirup. Kühl gelagert ist er, wenn du hygienisch arbeitest etwa ein halbes Jahr haltbar (älter werden meine Vorräte nicht, daher hab ich da noch keine Erfahrungswerte 😉 ) Nun zum Rezept

Holunderbeeren Sirup (zuckerfrei)

Du benötigst:

  • ca. 800 g Holunderbeeren
  • 300 ml Wasser
  • 10 g frischer Ingwer
  • 2 EL Zitronensaft
  • Je 1/4 Tl Zimt und Kardamom
  • 125 ml Ahornsirup

Die Holunderbeeren von den Stielen lösen und mit dem Wasser aufkochen. Ca. 15 – 20 Minuten bei mittlerer Temperatur köcheln lassen. Anschließend die abgekühlte Flüssigkeit durch ein Passiertuch filtern und gut auspressen. Der Holunderbeersaft wird nun mit dem Ingwer, Zitronensaft, Gewürzen und dem Ahornsirup weitere 15 – 20 Minuten eingekocht. Wenn er eine sirupartige Konsistenz bekommt, ist er fertig. Möchtest du dir einen Vorrat davon herstellen, solltest du den noch heißen Sirup in sterile Flaschen abfüllen. Hierfür musst du dann eine größere Menge zubereiten. Dieses Rezept ergibt eine Portion, die ich meist zügig aufbrauche.

Nun wünsche ich dir viel Spaß beim Ausprobieren, lass es dir schmecken 😉 Nächste Woche gibt es noch ein glutenfreies Brot Rezept mit Holunder. Es lohn sich als vorbei zu schauen. Bis dann!!!

Alles Liebe Kerstin

 

 

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Kerstin Müller

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