Wer ihn im Garten hat kennt ihn – den Giersch. Viele Gärtner verfluchen das Kraut im eigenen Garten. Er ist beinahe unverwüstlich und verbreitet sich mit rasender Geschwindigkeit. Diese Vitalität des Krautes sollten wir uns unbedingt zu Nutzen machen. Der Giersch oder auch Zipperleinskraut genannt, zählt zu den Mineralstoffreichsten und leckersten Wildkräutern überhaupt. Schon die Römer haben ihn als Gemüsepflanze angebaut und ihn auch als wichtiges Heilkraut verwendet. Der Giersch wurde traditionell bei Gicht eigesetzt und trägt daher auch den lateinischen Namen „Podagraria“ – was so viel heißt wie Gicht im großen Zeh. Unter anderem wirkt sich sein enorm hoher Vitamin C Gehalt positiv auf diese Erkrankung aus.
Giersch (Aegopodium podagraria)
Der Giersch gehört zu der Familie der Doldenblütler, zu denen auch einige giftige Vertreter wie der gefleckte Schierling und die Hundspetersilie gehören. Aber auch einige unserer beliebtesten Gemüsesorten stammen aus der Familie der Doldenblütler. Die Möhre, der Sellerie und die Petersilie um nur einige davon zu nennen. Gerade in Kombination mit Familienmitgliedern schmeckt der Giersch besonders Lecker!
Die Doldenblütler haben einen starken Bezug zu den Geschlechtsorganen und stärken diese bei regelmäßigen Verzehr. Aber Vorsicht einige Pflanzenteile wie beispielsweise die Samen bergen eine enorme Kraft in sich und können auch das Gegenteil bewirken. So wurden früher beispielsweise die Samen der Wilden Möhre oder auch der Petersilie für Abtreibungen und dauerhafte Kastrationen benutzt! Ihr seht also, es lässt sich schon erahnen wie mächtig diese Pflanzenfamilie ist.
Gemeinsam mit seinen Familienmitgliedern schmeckt er hervorragend
- Möhre
- Pastinake
- Sellerie
- Fenchel
- Petersilie
- Koriander
- Kümmel
- Anis
So erkennst du den Giersch
Drei ist seine besondere Zahl. Aals Merkspruch: 3 x 3 x 3
- im Querschnitt dreieckiger, hohler Stängel
- Blattstiel hat unten einen „Ziegenfuß“
- Blatt ist meist 3 geteilt, welche sich nochmals in 3 Abschnitte unterteilen lassen
- Wuchshöhe zwischen 70 und 100 cm (während der Blütezeit)
- bildet viel Ausläufer aus – mehrere Pflanzen an einem Standort
- Junge Blätter sind noch gefaltet
- Geruch und Geschmack mach Petersilie und Möhre
- wächst gerne an schattigen, feuchten Standorten
Im Frühjahr ab März etwa kommen die ganz jungen und zarten noch gefalteten Blätter täglich bei uns auf den Tisch. Schon beim Sammeln könnte ich mir den Bauch damit vollschlagen. Als Salate, in Smoothies und Hauptgerichten. Aber auch in selbstgemachten Kräutersalz, Würzmischungen und Pestos darf er auf keinen Fall fehlen! Besonders lecker schmeckt er auch in dieser selbst gemachten Kräuter Limonade.
Jetzt im Sommer sind die Blätter nicht mehr ganz so zart, jedoch ist der Geschmack immer noch hervorragend. Ich verwende ihn nun eher nur noch fein geschnitten als Gewürz. Aber auch die Blüten lassen sich wunderbar verwenden – und das nicht nur zur Deko ;-). Sobald die Samen reif sind kann man sie beispielsweise in der Pfanne rösten und über Salate geben oder Pfannengerichten beimischen.
Tipp: Der Giersch ist beinahe das ganze Jahr über zu finden. Wer ihn im Garten hat, kann ihn ganz einfach mit dem Rasenmähre im Zaun halten und mehrmals im Jahr von den frischen jungen Blättern profitieren. Also nicht länger ärgern sondern essen 😉
Alles Liebe
Kerstin
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